Die gutbürgerliche Küche und ihre Bedeutung

Als gutbürgerliche Küche, manchmal auch nur als bürgerliche Küche bezeichnet, versteht man eine Kochrichtung, die im 19. Jahrhundert entstanden ist. Ihren Ursprung hat die gutbürgerliche Küche in Frankreich, wo zu dieser Zeit die gutbürgerliche Küche im bürgerlichen Mittelstand zu finden war. Für den damaligen Mittelstand zu Zeiten der Industrialisierung war es wichtig, für sich eine ambitionierte Küche zu geniessen und gutbürgerlich essen gehörte einfach zum Lebensstand dieser Bevölkerungsschicht. Dies galt für viele Regionen, auch in der Schweiz, beispielsweise in Orten wie Leimbach, Adliswil, Horgen, Thawil, Wädenswil oder Rüschlikon.

Gutbürgerliche Küche sollte sich abheben

Zielsetzung für die gutbürgerliche Küche war, dass man sich einerseits von der herrschaftlichen Esskultur auf der einen Seite und von der bäuerlichen Küche abgrenzen oder abheben wollte. Bauern und normale Arbeiter in den Städten, die in den vielen Fabriken ihrer Arbeit nachgingen und teilweise auch in extra für sie bestimmten Siedlungen oder Stadtteilen wohnten, hatten ihre einfache Küche. Die bestand aus einfachen Lebensmitteln, die man sich halt in dieser Zeit leisten konnte und ähnelte daher stark der Küche der Bauern. Die gutbürgerliche Küche hingegen bestand aus guten Lebensmitteln und vor allem einer sich gegenüber der einfache Küche doch stark vertiefenden Kochkenntnissen, wie sie auch damals schon in Orten wie Leimbach, Adliswil, Horgen, Thawil, Wädenswil oder Rüschlikon, angewandt wurden.

Gutbürgerliche Küche wird selbst zubereitet

Ein grosser Unterschied welche die gutbürgerliche Küche von der herrschaftlichen Küche abgrenzte war die Tatsache, dass eine Bürgerfrau die gutbürgerliche Küche für die Familie selbst zubereitete. Im Haus, beispielsweise in Leimbach, Adliswil, Horgen, Thawil, Wädenswil oder Rüschlikon, wurde selbst gekocht und Köche oder Haushälterinnen hatten in dieser besseren Bürgerschicht nichts zu suchen. Was sich aber in den meisten Fällen bis heute nicht verändert hat ist die Tatsache, dass der Herr des Hauses Wert darauf legte, gutbürgerlich essen zu wollen, also gutes Essen auf den Tisch zu bekommen. Der Besuch von einem Restaurant damals, war selbst für diese doch etwas bessere Bevölkerungsschicht einfach zu teuer. Also wollte die Familie wenigstens zu Hause eine gutbürgerliche Küche geniessen.

Erste Rezepte für die gutbürgerliche Küche entstehen

Die gutbürgerliche Küche verlangte natürlich einige Kenntnisse, die sich von der einfachen Küche deutlich abhoben. Die Hausfrau, gleichzeitig auch Köchin für die gutbürgerliche Küche, begann deshalb ihre Erfahrungen niederzuschreiben und so entstanden die ersten Rezepte für die gutbürgerliche Küche. Solche Rezepte waren vorher meist nur den Köchen vorbehalten, die in adligen Diensten standen oder in einem Restaurant für die feine Gesellschaft arbeiteten. Doch für die gutbürgerliche Küche, wie es sie auch schon zu dieser Zeit in Orten wie Leimbach, Adliswil, Horgen, Thawil, Wädenswil oder Rüschlikon gab, galten andere Ansprüche.

Gutbürgerliche Küche bietet mehr als Hausmannskost

Die gutbürgerliche Küche wird auch oft mit der Küche für Hausmannskost verglichen. Doch das ist nicht ganz richtig, denn die gutbürgerliche Küche hatte deutlich mehr zu bieten. Gutbürgerliche Küche beinhaltet auch Gerichte, die in ihrer Zubereitung durchaus auch aufwändig sind und auch teure Zutaten und vor Gewürze enthält, die sich die einfache Bevölkerung damals nicht leisten konnte. So ist es nicht verwunderlich, dass die gutbürgerliche Küche einige Klassiker hervorgebracht hat, die noch heute als Sinnbild für gutbürgerlich essen gelten. So gibt es in einem Schweizer Restaurant auf der Speisekarte viele Gerichte, die einfach für gutbürgerliche Küche stehen.